<
Sonntag, 1. April 2007
364 1/2 Tage im Jahr ...
... bin ich mit Kindern unterwegs. Und wenn ich es mal nicht bin, werde ich von extrem aufmerksamen Mitbürgern auf meinen Status hingewiesen. Doch von Anfang an: Vergangenes Wochenende hatte ich Kinderfrei (Juppie) und besuchte meine liebste Freundin B. in Ulm. Auch sie hat ein kleines Kind, aber ihr Mann (Danke H.) schenkte uns einen freien Nachmittag zum entspannten Shoppen. Also, wir zur Tür raus, ins Auto (wichtig: in dem noch meine zwei Kindersitze drin waren), ins Städtchen und ins nächste Parkhaus, welches sehr voll war. Wir uns also einen Drehwurm beim Hochfahren geholt und endlich einen Parkplatz entdeckt, aus dem gerade eine kleine Familie rausfahren wollte. Mich hätte der sehr kritische Blick eines älteren Herrn, der gerade mit seiner ebenso älteren Gemahlin aus einen Mercedes (nis gegen die Fahrer dieser Marke) stieg schon stutzig machen sollen, doch B. und ich waren voller Adrenalin und wollten die freien Stunden nutzen. Wir fuhren in den Parkplatz, stiegen aus und (ich schwöre) erst jetzt sahen wir, dass es sich um einen Kinderwagenparkplatz handelte. Wir haben kurz überlegt, ob wir noch einen anderen suchen sollten, doch B. meinte: "Komm, dieses eine Mal und außerdem hast Du doch die Sitzerhöhungen drin". Womit wir allerdings nicht gerechnet haben, war der schon erwähnte aufmerksame Herr nebst Gattin. Dieser kam mit großen Schritten und erhobenem Zeigefinger (wirklich wahr) auf uns zu und erinnerte uns in sehr harschem Ton daran, daß wir als kinderlose Autobenutzerin nichts auf diesem Parkplatz zu suchen hätten. Selbst als B., noch relativ freundlich, ihn darauf aufmerksam machte, es könne sich doch im Bereich des Möglichen befinden, daß wir auf dem Weg zu ihrem den Kinderwagen benutzenden Kind seien, tat der Herr dies nur mit einer typischen Blabla-Handbewegung ab. O.k. ich gebe zu, B.s Erwiderung war nicht unbedingt ladylike, doch berechtigt. O.k. wahrscheinlich hagelt es jetzt haufenweise Proteste in die Richtung "wie konntest Du nur einer armen Mutter den Parkplatz wegnehmen" oder "Bestimmt parkst Du auch auf Behindertenparkplätzen" (was ich garantiert NIE tue), aber es ist unfähr. Eine klitzekleine Verfehlung und schon sind mir die moralischen Sittenwächter auf der Spur. So und nun könnt ihr anfangen mit Steinen nach mit zu werfen, doch ich mußte dieses "Geständnis" einfach mal loswerden, weil es wieder einmal ein Zeichen dafür ist, dass sich a) viele,ach so ordentliche Menschen, bemüßigt fühlen andere zu maßregeln und daß b) der Umgangton in unserem Land ein sehr rüder geworden ist. Er hätte mich ja auch ganz freundlich darauf hinweisen können und dann hätte ich (höchstwahrscheinlich) sogar den Platz gewechselt. So, jetzt könnt ihr anfangen, die Tüten mit den kleinen spitzen Steinen gibt es dahinten (Danke an "Das Leben des Brian)

P.S. Und was Schickes zum Anziehen haben wir beide nicht gefunden - aber Gottes Rache folgt ja bekanntlich auf dem Fuß, :- ))

... link (2 Kommentare)   ... comment